Neurofeedback zur ADHS-Therapie

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Neurofeedback der langsamen kortikalen Potentiale (SCP). Was ist das?

Bei der Neurofeedbacktherapie handelt es sich um eine sehr sanfte schmerzfreie Therapieform zur Behandlung von z. B. ADHS. Sie wird von Psychologen, Psychotherapeuten und Ergotherapeuten durchgeführt und bekämpft nicht nur die Symptome, sondern setzt an der Ursache der Störung an. Im Gegensatz zu Medikamenten kann sie bereits bei Vorschulkindern angewendet werden, aber auch noch im Erwachsenenalter.

Wissenschaftliche Grundlage der Methode ist das Biofeedback: Dabei werden Veränderungen von Körperprozessen wie Puls oder Blutdruck mithilfe von Geräten sichtbar gemacht. Im Fall von Neurofeedback ist es die Gehirnaktivität, die gemessen und dem Patienten über einen Monitor „zurückgemeldet“ wird.

Gedanken bewegen

Ziel dieser Methode ist es, dass die Patienten lernen, diese normalerweise unwillkürlichen Aktivitäten bewusst zu kontrollieren und zu beeinflussen. So, wie sie als kleine Kinder Laufen oder Radfahren gelernt haben, verinnerlichen sie beim Neurofeedback, wie sie sich verhalten müssen, um einen aufmerksamen oder entspannten Zustand herzustellen. Dabei bezieht der Therapeut den Patienten aktiv in die Behandlung mit ein.

Die Behandlung umfasst in der Regel 20 bis 40 Sitzungen. In Einzelfällen können aber auch deutlich mehr Sitzungen erforderlich sein. Anschließend ist keine weitere Behandlung mehr notwendig. Zusätzlich zu den Sitzungen in der Praxis sollte der Patient zu Hause mit speziellen Trainingskarten den Transfer in den Alltag üben.

Keine Nebenwirkungen

Neurofeedback sollte als ein Baustein in einem multimodalen Behandlungskonzept integriert werden. Bei Patienten, die bereits medikamentös behandelt werden, kann Neurofeedback parallel eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Medikamenten hat das Neurofeedback bei richtiger Anwendung keinerlei Nebenwirkungen. Ziel der Behandlung ist eine dauerhafte positive Veränderung des Verhaltens der Patienten.

Neurofeedback ist wissenschaftlich anerkannt und seine Wirksamkeit bei ADHS und anderen Erkrankungen in mehreren Studien belegt.

Wissenschaftliche Grundlagen

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben belegt, dass es zwischen bestimmten Aktivitätsmustern im Gehirn des Menschen und seinem Verhalten Zusammenhänge gibt. So haben Wissenschaftler unter anderem herausgefunden, dass das zentrale Nervensystem von Menschen mit ADHS anders auf innere und äußere Reize reagiert.

Bei gesunden Menschen, die ein Ereignis erwarten oder sich auf eine Aufgabe vorbereiten, verschieben sich die langsamen hirnelektrischen Signale im EEG, die sogenannten langsamen kortikale Potentialen (man spricht auch von den Slow Cortical Potentials - SCPs), in die elektrisch negative Richtung (Negativierung). Ihre Hirnrinde, der Kortex, ist erregt und aktiviert. Diese negativen SCPs stehen also für eine erhöhte Aufmerksamkeit des Gehirns und drücken sich im Verhalten in schnellen Reaktionen und erhöhter Aufmerksamkeit aus. Wenn das Gehirn eher weniger erregt bzw. entspannt ist, kann man eine elektrische Positivierung der SCPs (Verschiedung in elektrisch positive Richtung) im EEG messen. In diesem Zustand werden Reize weniger gut verarbeitet und man braucht eher länger, um zu reagieren. Im Gehirn gibt es einen ständigen langsamen Wechsel zwischen diesen beiden Zuständen.

Bei Menschen mit ADHS funktioniert die Regulierung der SCPs weniger gut und vor allem die Negativierung, also die Aktivierung der Hirnaktivität, findet auf einem niedrigeren Niveau statt.  Das heißt, ihnen steht weniger Energie zur Verfügung, um Reize zu verarbeiten und eine bevorstehende Aufgabe zu bewältigen. Dies wiederum führt dann zu Unaufmerksamkeit und Impulsivität.

 

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Neurofeedback kann ab dem Vorschulalter eingesetzt werden. Neurofeedback kann ab dem Vorschulalter eingesetzt werden.
Optimal ist das Training ab dem Grundschulalter. Optimal ist das Training ab dem Grundschulalter.
Jugendliche profitieren vom Neurofeedback genauso Jugendliche profitieren vom Neurofeedback genauso
wie auch Erwachsene. wie auch Erwachsene.